EKG, Langzeit-EKG und Eventrecording
Basis der apparativen Herzuntersuchung ist das Ruhe-EKG. Zur Rhythmusdiagnostik steht neben dem Langzeit-EKG über 24 Stunden das Mehr-Tage-EKG (maximal 7 Tage) zur Verfügung. Akut auftretende Herzrhythmusstörungen lassen sich mit verschiedenen Event-Recordern, kleinen tragbaren EKG-Geräten, die nur im Bedarfsfall auf die Brust gesetzt werden, aufzeichnen und die Daten lassen sich gegebenenfalls telemetrisch in die Praxis übertragen.
Langzeit-EKG
Erkennung und Behandlungskontrolle bei Herzrhythmusstörungen.
Untersuchungstechnik:
Kontinuierliche EKG-Aufzeichnung, in der Regel über 24 Stunden während normaler Alltagstätigkeit. Ableitung des EKGs über mehrere auf die Brust geklebte Elektroden und Übertragung mittels dünner Kabel auf einen tragbaren Datenspeicher. Danach werden die zigtausend EKG-Signale mittels eines intelligent arbeitenden Computer-Systems gezählt und analysiert.
Verhalten am Untersuchungstag:
Es ist keine besondere Vorbereitung notwendig. Normale Alltagstätigkeiten können weiter ausgeübt werden. Vermeiden Sie die Nähe zu Hochspannungsgeräten/Magnetfeldern (z. B. Generatoren, Mikrowelle, Überwachungsanlagen in Kaufhäusern).
Mehrtages-EKG
Das Mehrtages-EKG über bis zu sieben Tage bietet die Möglichkeit, seltene oder in längeren Abständen auftretende Herzrhythmusstörungen festzustellen, insbesondere solche, die durch das „übliche“ 24-Stunden-EKG nicht festgehalten werden können. Hierdurch wird die Beurteilung von Herzrhythmusstörungen (ernst oder harmlos) erleichtert und die Entscheidung, ob eine Behandlung notwendig ist, zuverlässiger und damit sicherer.
Untersuchungstechnik:
Ein digitales Aufzeichnungsgerät (etwa so groß wie ein kleines Handy) wird durch zwei Elektroden mit dem Brustkorb verbunden. Auf einer Speicherkarte wird das gesamte EKG während der sieben Tage aufgezeichnet. Über ein Auswertungsprogramm ist es dem Arzt jederzeit möglich, Informationen über spezielle Rhythmusereignisse oder allgemeine Trends (z. B. Herzfrequenz) zu erhalten.
Verhalten an den Untersuchungstagen:
Das Gerät wird in unserer Praxis angelegt und gestartet. In den folgenden sieben Tagen soll das Gerät möglichst durchgehend vom Patienten getragen werden. Er kann durch Druck auf eine Taste eine Markierung festlegen, sodass bei der späteren Auswertung die Möglichkeit besteht, das EKG zu genau diesem Zeitpunkt zu analysieren. Normale Aktivitäten des Alltags sind selbstverständlich möglich. Vor dem Duschen oder Baden werden das Gerät und die Elektroden vom Patienten abgenommen und später von ihm selbst wieder angelegt. Die Handhabung ist sehr einfach und wird vorher in der Praxis ausführlich erklärt.
Event Recording/Telemetrie
Viele Patienten leiden unter Schwindel, Druck und uncharakteristischen Missempfindungen in der Brust und dem Gefühl einer inneren Unruhe. Nicht selten sind die genannten Beschwerden auf Herzrhythmusstörungen zurückzuführen. Treten diese nur sporadisch auf, so lassen sie sich oft nicht mit den üblichen Untersuchungsverfahren wie EKG, Belastungs-EKG oder Langzeit-EKG dokumentieren. Dann ist es schwierig, die tatsächliche Ursache für die genannten klinischen Ereignisse zu klären. Eine weitere Gruppe von Menschen leidet unter Herzrhythmusstörungen, die selten auftreten (z. B. plötzliches Herzrasen) und deren Dokumentation nicht gelingt, weil sie bis zur Vorstellung beim Haus- bzw. Notarzt oder Krankenhaus aufgehört haben. Die Patienten fühlen sich nicht verstanden oder gar als Simulanten hingestellt. Mittels Event-Recorder lassen sich solche Ereignisse mit hoher Wahrscheinlichkeit dokumentieren.
Untersuchungstechnik:
Es handelt sich um verschiedene kleine Geräte mit einem Gewicht von ca. 100 g. Mittels Mikroprozessorentechnik wird ein 1-Kanal-EKG kontinuierlich über zwei Elektroden oder durch Auflage des Gerätes mit integrierten Elektroden abgeleitet und registriert. Durch Drücken eines kleinen Knopfes wird der Registriervorgang eingeleitet. Die Bedienung ist also denkbar einfach. Es können bis zu zehn Ereignisse gespeichert werden. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, die gespeicherten EKG-Aufzeichnungen über einen Computer in der Praxis auszulesen bzw. auszudrucken. Auch ist es möglich, von zuhause die gespeicherten EKG-Daten über das Telefonnetz an die Praxis zu senden (Telemetrie).